Empirische Beobachtungen zeigen, dass eine priinatale Kommunikation zwischen Mutter und Fotus bivalent existiert. Beschrieben wird eine prospektive randomisierte Studie, die von der Universitiits-Frauenklinik und -Kinderklinik, Mannheim im Zeitraum 1998--2002 durchgefuhrt, und von der Fakultiit fur Klinische Medizin, Klinikum Mannheim, Universitiit Heidelberg gefordert wurde. Die Fragestellung lautete: Wie wirkt sich ein systematisches Programm zur Fbrderung der priinatalen Mutter-KindKommunikation aus auf die Geburtsangst, den Geburtsverlauf, das Stillverhalten und die friihkindliche Entwicklung? In einer prospektiven randomisierten Studie wurden 2 Gruppen von Erstgebiirenden verglichen. In der Interventionsgruppe (n = 58) wurde die Mutter-Kind-Beziehung ab der 20. Schwangerschaftswoche gefordert durch akustische und taktile Stimuli, sowie meditative Korperwahrnehmungsiibungen. Die Kontrollgruppe (n = 53) nahm an keinem entsprechenden Programm teil. Neben einer bio-psycho-sozialen Anamnese wurden Geburtsangst und Depressivitiit erfasst. Die Ersterhebung erfolgt in der 20.-25. Schwangerschaftswoche. Postpartal wurden Geburtsverlauf, Stillverhalten und Befindlichkeit der Mutter festgehalten. Messinstrumente waren strukturierte Interviews und standardisierte psychologische Testinstrumente. Durch die Intervention konnte die Geburtsangst nicht reduziert werden. Von einem positiven, zufriedenstellenden Geburtserlebnis berichteten (30,2%) der Interventionsgruppe; in der Kontrollgruppe waren es 22,1 %. Sowohl eine hohere Stillfreundlichkeit (100% vs. 90,4% ), als auch eine liingere durchschnittliche Stilldauer (8,7 vs. 6,1 Mo.) waren bei der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe festzustellen. Besonders auffallend war der giinstige Effekt auf das subjektive Geburts- und Stillerleben. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass das dargestellte Kommunikationstraining als priiventive MaBnahme geeignet ist, die Stressbelastung der Mutter wiihrend Schwangerschaft und Geburt, als auch postpartal zu reduzieren.