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Die Post- oder besser „Peripartale“ Depression beginnt in der weit überwiegenden Zahl der Erkrankungen bereits in der Schwangerschaft und muss so früh wie möglich diagnostiziert werden. Die Symptomatik ist meist subakut und kann durch gezielte Nachfrage erfasst werden. Dem Gynäkologen oder Hausarzt gelingt dies am besten durch eine intuitive Wahrnehmung. Mit einer schamhaften Vermeidung der Schwangeren muss gerechnet werden, sodass ein feinfühliges Vorgehen unabdingbar ist. Wenn eine vertrauensvolle Anbindung an den Gynäkologen oder Hausarzt gelingt, ist die Verlaufsprognose entscheidend gebessert. Durch einen frühen Einsatz von Psychotherapie in der Schwangerschaft kann der Verlauf der Peripartalen Depression gemildert oder gänzlich vermieden werden. Diese Indikation ist im psychotherapeutischen Versorgungssystem zu priorisieren. Die weitaus beste Wirkung auf die Peripartale Depression konnte für die Bindungsanalyse/Prenatal Bonding (BA) nachgewiesen werden. Der Einsatz von Antidepressiva während der Schwangerschaft sollte wegen bestehender Risiken für den Feten auf ein Mindestmaß reduziert werden.